Von Heiko Kolz

Wie gelingt Transformation wirklich? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit an Zukunftsorten. In einer besonderen Woche habe ich dazu Antworten gesucht und gefunden, in Gesprächen, Begegnungen und Orten, die Mut machen. Es ging nach Berlin, ins Wendland und nach Schleswig-Holstein. Und es ging um mehr als Orte: Es ging um Menschen, Netzwerke und die Kraft gemeinsamer Ideen.
Von Social Entrepreneurship bis Land-Rückkehr: Berlin und Uelzen
Die Woche begann in Berlin. Dort traf ich im Social Impact / Kompetenzzentrum für Soziales Unternehmertum in Brandenburg auf Akteur:innen aus der Sozialwirtschaft, Wohlfahrt und der Social-Entrepreneurship-Szene. Es ist inspirierend zu sehen, wie viele junge und erfahrene Unternehmer:innen mit Herz und Haltung neue Wege gehen für soziale Innovation, Gemeinwohl und eine andere Wirtschaft.
Im Wendland besuchten wir im Rahmen des re:connect-Inkubators das Schloß Gartow und lernten dort von Land- und Forstwirtschaft andere Sichtweisen und und wieder in Generationen zu denken als nur in Quartalsberichten.
Herbsthausen: Wo Geschichte Zukunft atmet
Ein echtes Highlight war unserer Besuch im Zukunftsort Herbsthausen. Hier, im südöstlichen Wendland, entsteht auf einem historischen Gutshof ein Ort für gemeinschaftliches Leben, Arbeiten und Lernen.
Die Dimensionen sind beeindruckend: rund 25.000 m², mehrere Gebäude, darunter Werkstatt, Museum, Gemeinschaftswohnraum, ein Veranstaltungsraum mit Bühne, ein Hofladen, eine SoLaWi und vieles mehr. Es ist ein Ort im Aufbau, getragen von einer Vision: Slow Working, Kreativität und regionale Verankerung als Antwort auf urbane Entfremdung und Ressourcendruck.
Herbsthausen zeigt, was möglich ist, wenn Menschen sich trauen, neu zu denken – und dabei Altes wertschätzen. Als Teil des Netzwerks Zukunftsorte steht Herbsthausen exemplarisch für eine neue Generation von „Lern- und Erfahrungsräumen auf dem Land“.
Kultur als Treibstoff der Region: Kellinghusen und das Aller.Land-Programm
Zum Abschluss meiner Reise ging es nach Schleswig-Holstein, genauer: nach Kellinghusen zur Klappstuhlkultur im Kreis Steinburg. Dort läuft eines der spannendsten Kulturprogramme Deutschlands: „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“
Steinburg ist eine von 30 Regionen bundesweit, die über fünf Jahre gefördert werden, um Kulturprojekte im ländlichen Raum aufzubauen. Unter dem Titel „Steihnburg – 10 Kultur.Gemeinschaften“ entstehen Veranstaltungsformate, Mitmachaktionen und kulturelle Treffpunkte für alle Generationen.
Das KulturLandFest in Kellinghusen war ein Startschuss, der zeigt: Kultur ist kein Luxus, sondern Infrastruktur. Sie verbindet Menschen, schafft Identität und bringt Leben in die Dörfer. Für mich war dieser Besuch ein weiteres Puzzlestück in der Erkenntnis, dass die Zukunft des Landes kulturell, kooperativ und mutig ist.
CoworkTalk #23: Transformation braucht Vielfalt
Ergänzend zu meiner Reise habe ich in meinem CoworkTalk #23 mit Kim und Malte von der Agentur SCHNUCK gesprochen. Ihr Motto: Bunte Lebensläufe sind kein Makel, sondern ein Schatz. Die beiden beraten Unternehmen bei nachhaltiger Transformation mit Herz, Hirn und einem neuen Beratungsmodell: Wertverträge.
Statt nach Stunden abzurechnen, definieren sie gemeinsam mit ihren Kund:innen messbare Werte, die durch die Zusammenarbeit entstehen sollen. Das schafft Vertrauen, Verantwortung und echte Partnerschaft.
Mich beeindruckt besonders, wie Kim und Malte ihre eigenen biografischen Umwege als Ressource nutzen. Ihre Vielfalt an Erfahrung macht sie zu Brückenbauern in einer komplexen Welt. Und ihre Arbeit zeigt: Nachhaltigkeit braucht nicht nur Tools, sondern Haltung.
Mein Fazit: Wandel entsteht, wo Menschen Verantwortung übernehmen
Ob in Herbsthausen, Kellinghusen oder im Unternehmensalltag:
▪ Wandel beginnt dort, wo Menschen gemeinsam Verantwortung übernehmen.
▪ Es braucht Mut, alte Muster zu verlassen, aber auch Strukturen, die Neues tragen.
▪ Und es braucht Geschichten, die zeigen: Es geht.
Diese Woche war gefüllt mit solchen Geschichten. Sie sind Einladung und Inspiration zugleich. Wer Zukunft gestalten will, muss Orte schaffen – physisch und sozial – an denen Menschen zusammenkommen, ausprobieren und wachsen können.
Zukunftsorte sind dafür der perfekte Resonanzraum. Ich freue mich auf viele weitere Reisen, Gespräche und Projekte in diesem wachsenden Netzwerk. Und auf alle, die mitgestalten wollen.
Weiterführend:
Du willst mehr erfahren oder mitgestalten? Schreib mir. Gemeinsam schaffen wir Zukunftsräume mit Wirkung.
Unternehmertum in Deutschland im Gespräch mit Stefan Merath🎙️
CoworkTalk #22: Cowoki (mit Kinderbetreuung) von Peggy mitten in Köln 🥰
Letzter Gastbeitrag:
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Drei Orte, ein Ziel: Wie Coworking, Unternehmertum und Community unsere Zukunft gestalten (#57)
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