Elena Garcia: „Hybrides Arbeiten ist das Beste aus beiden Welten“ (Gastbeitrag #23)

Moin Moin!

Elena Garcia ist Vorstandsvorsitzende vom Coworking Eichsfeld e.V. und zeitgleich Projektmanagerin bei der Werra-Meissner Wirtschaftsförderung. Coworking kam als richtiger AHA-Moment in ihr Leben und führte sie zu dem, was sie immer gesucht hatte. Sie berichtet heute im neuen Gastbeitrag, warum ihr die Mischung aus Fokus und Community im Coworking so gut gefällt und warum sie dafür brennt, mehr Akzeptanz für Remote-Arbeit zu schaffen. 

Wie wollen wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten?

Über die Zukunft der Arbeit bin ich bereits früh in meinem Leben gestolpert, als ich Begriffe wie Coworking oder Workation noch nicht kannte. Denn 2015 wurde mir bereits in meinem Heimatland, Costa Rica, die Möglichkeit gegeben, remote zu arbeiten. Dadurch konnte ich wichtige Schritte in meinem Leben gehen, wie meine Liebesbeziehung fortsetzen, mein Studium beenden, nach Deutschland kommen und die neue Sprache lernen. Damals waren Personen, die diese Möglichkeit der Arbeit hatten, eine Ausnahme. Heutzutage sind die Worte Coworking und Workation jedoch in aller Munde. 

Ich denke, eine Voraussetzung für diese Arbeitsweise ist ein offenes Mindset. Es mag sehr trivial klingen, aber es ist dennoch ein Aspekt, mit dem man sich täglich auseinandersetzen sollte. Es geht nicht nur darum, darüber zu reden, sondern auch darum, dies im Alltag anzuwenden.

Aus der Vergangenheit lernen und in die Zukunft blicken

2016 habe ich zum ersten Mal meinen Chef in Costa Rica gefragt, ob ich einen Monat lang von Deutschland aus arbeiten konnte. Wir haben besprochen, wie wir es wegen der Zeitumstellung regeln konnten, und er war einverstanden. Die Freiheit, die ich in diesem Moment empfand, war großartig, und seitdem war für mich klar, dass das einzige, was ich brauche, um fast jede Arbeitssituation zu lösen, eine Internetverbindung ist. In einer klassischen Arbeitswelt braucht diese Selbstverständlichkeit aber noch ein bisschen mehr Zeit. Ich arbeite zurzeit in einem Digitalisierungsprojekt und dadurch habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dieses Thema mit allen Altersgruppen zu behandeln, immer wieder, von den einfachsten bis zu den kompliziertesten Sachen. Obwohl der Wandel in der Arbeitswelt sich in den letzten Jahren beschleunigt hat, ist es nach wie vor notwendig, digitale Lösungen als normale Unterstützung für die beruflichen Tätigkeiten zu nutzen – und Hybrid- oder Remote-Arbeit muss so normal werden wie die Arbeit vor Ort.

Digitale Lösungen als selbstverständliche Unterstützung des Arbeitslebens

Für manche mag das banal klingen, aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass dies für viele Personen ein echter Konflikt ist. Für mich geht es nicht nur darum, einige digitale Meetings abzuhalten, die eine oder andere Software zu nutzen oder die Kommunikation digital zu gestalten. Für mich geht es um die Art und Weise, wie nach Lösungen gesucht wird. Zwei Beispiele: 

  1. Bei einer Veranstaltung vor Ort ist der Referent, der einen großen Mehrwert für das Event darstellt, plötzlich nicht mehr in der Lage, persönlich teilzunehmen.
  2. Bei einer Mitgliederversammlung müssen einige Mitglieder des Vereins ihre Teilnahme absagen, da sie nicht vor Ort dabei sein können.

Welche Möglichkeiten gibt es, dieses Problem zu lösen? Die Veranstaltungen können abgesagt oder auf ein anderes Datum verschoben werden, ein anderer Referent kann gefunden werden. Warum nicht gleich an eine hybride Veranstaltung denken? Für manche mag das selbstverständlich sein, für viele andere ist diese Option undenkbar. Die Frage ist: Warum? Es ist technisch möglich, aber es braucht die Akzeptanz der Personen, die diese Entscheidung treffen. Für mich ist es genau das, worum es geht: die digitale Unterstützung nicht mehr als etwas Kompliziertes und Fremdes zu sehen, sondern als etwas ganz Normales und Selbstverständliches, das vieles ermöglichen kann.

Hybrid- oder Remote-Arbeit? Natürlich, wer tut das nicht? 

Ich habe von einer Person, die ich bewundere, gehört, dass Distanz im Kopf beginnt. Diese Person bezog sich auf Remote-Arbeit, und ich habe zwei Beispiele, die diesen Satz bekräftigen: Mein Partner arbeitete einige Zeit für ein Unternehmen, das zu 100 % remote arbeitet, und der Teamgeist, der dort herrschte (und immer noch herrscht), ist außerordentlich. Ich habe von Deutschland aus einige Monate für eine Firma in Costa Rica gearbeitet und dadurch schon früh die schönsten Dinge Deutschlands und seine Kultur kennengelernt. Es stimmt, dass es ein Prozess ist, sich an eine neue Arbeitsweise zu gewöhnen. Viele mussten diesen Prozess aufgrund der Pandemie abrupt und gezwungenermaßen durchlaufen und konnten so ihre eigenen Grenzen und Arbeitsbedürfnisse besser kennenlernen. Jetzt, wo das Leben schrittweise wieder zur Normalität zurückkehrt, müssen wir uns die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, wie wir von dieser Erfahrung profitieren können und was wir verbessern sollten. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, wird nicht mehr so sein wie vor der Pandemie, und es ist Zeit, dass dieser Wandel auch dauerhaft in unserer Arbeitskultur etabliert und gelebt wird.

Denn ich persönlich liebe es, in einer hybriden Form zu arbeiten. Für mich ist es das Beste aus beiden Welten – und meine Lieblingsarbeitsplatz ist gerade im Zug, hier neben dem Fenster. Und deiner?


Hat dich das neugierig gemacht? Dann schau doch mal bei Coworking Eichsfeld vorbei unter https://www.coworking-eic.de/ und erfahre mehr über den Space, die Community hinter dem Verein und die Philosophie, nach der Elena hier einen besonderen Ort aufbaut.


Wir haben dich inspiriert?
Du möchtest auch mal einen Gastbeitrag bei mir schreiben oder mehr über meine Projekte erfahren?

Dann schreibe mir hier über diesen Blog, über Instagram, Facebook oder LinkedIn eine Nachricht oder lies dir gern andere Beiträge durch: 

  • Hier liest du, was ich im Oktober alles gemacht habe
  • Angela Schulze-Hamann berichtet im Gastbeitrag, warum es Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt braucht
  • Und hier hat Angela Hamm aufgeschrieben, wie sie mehr Gemeinschaft aufbaut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert