Gastbeitrag #9 von Tobias Kremkau: „Im Kern geht es darum, sich selber zu verwirklichen…“

😊 …Hallo Leute… 😊

…endlich geht´s weiter! Es war wieder ordentlich was los in meiner coworking-Welt. So langsam kommt etwas „Ruhe“ rein und ich habe wieder Zeit euch zu berichten. Darüber aber mehr in meinem Blog Anfang des nächsten Monats. Heute möchte ich mit euch erstmal einen Gastbeitrag von einem Menschen teilen, der wohl wie kein anderer das Thema „neue Arbeitswelt“ beeinflusst. In Deutschland gilt er als DER coworking-Experte, war jahrelang Head of coworking bei den coworking spaces vom St. Oberholz und ist Mitgründer des Instituts für neue Arbeit…

Daher freue ich mich sehr heute Tobias Kremkau auf meinem Blog begrüßen zu dürfen. „Was ist coworking?“ Dieser Frage stellten wir uns bei einer Veranstaltung im Impulsraum Felde, wo ich Tobias kennenlernen durfte. Mittlerweile ist er als Berater und Entwickler für die coworkland eG unterwegs und macht sich, ebenso wie ich, Gedanken zu der Frage „wie wollen wir leben, lernen und arbeiten?„. Aber lest selbst:


„Fragen nach der Zukunft haben stets einen unterhaltsamen Charakter und bringen nur sehr selten echte Vorhersagen hervor. Wie wir in Zukunft leben, arbeiten und auch lernen werden, kann ich kaum beantworten. Jedoch lässt sich durchaus feststellen, was sich ändern sollte, denn Krisen, die immer einen Ausnahmezustand beschreiben, machen einen Reformbedarf sichtbar.

Beim Lernen zeigt sich, und dies beobachte ich als ein mit diesem Thema nicht vertrauter Laie, dass die Organisation des schulischen Lernens einer Bankrotterklärung gleichkommt. Der Mangel an virtuellen Lern- und Kommunikations- optionen, sowie das Leben gefährdende Pochen auf Anwesenheit, sind nur zwei Punkte, die dringend abgeschafft werden müssen.

Berufstätige haben den bereits vor der Pandemie oft an- gesprochenen Bedarf nach Weiter- und Umbildungen, also etwas Neues zu lernen, gespürt. Zum einen, da einige Berufe in der Krise nicht mehr gefragt waren. Zum anderen, weil es etwas mit einem Menschen macht, wenn klar wird, dass sein Beruf keinen tieferen Sinn hat, dieser als nicht systemrelevant angesehen wird.

Dieser Schock zieht sich durch die ganze Arbeitswelt und auf den ersten Blick seltsame Beobachtungen, wie in einer Krise kündigende Angestellte, lassen sich bei einem zweiten Blick durchaus nachvollziehen. Der pandemische Ausnahmezustand lässt von uns getroffene Entscheidungen, unsere Lebensmodelle und unsere Arbeit betreffend, uns neu überprüfen.


Denn durch unsere Arbeit sagen wir auch aus, woran wir glauben, was uns wichtig ist und vor allem wer wir sind. Arbeit ist identitätsstiftend. Dies wird ab und zu auch ausgeblendet, denn soziale Sicherheit scheint erstrebenswerter als persönliche Erkenntnis. Doch wenn das Vertrauen in die vermeintliche Sicherheit schwindet, stellt man sich auch diesen Themen.

Wir sollten uns deshalb nicht fragen, wie wir in Zukunft leben, arbeiten und lernen wollen, sondern was wir selber brauchen, damit wir auch in Zukunft unsere Leben gestalten, sowie arbeiten und lernen wollen. Für die meisten Menschen ist es ein Sinn im eigenen Tun. Für andere die richtige Einstellung etwas anzugehen. Denn an Gründen fehlt es eigentlich nicht.

Meine eigene Einstellung ist durchaus egoistisch. Ich möchte mich durch meine Arbeit selbst verwirklichen. Einen Sinn sehe ich in meiner Arbeit, ich berate zum Thema Coworking, da diese Orte, die Coworking Spaces, einen befreienden und Selbstverwirklichung ermöglichenden Effekt haben können. Es sind diese Einzelschicksale, die mich selber antreiben.

Diese Erkenntnisse zu erlangen war ein langer Prozess in meinem Arbeitsleben. Ich war nie unglücklich, jemals nur für Geld gearbeitet zu haben. Doch sobald ich etwas Neues über mich lernte, was mir wichtig ist, gab es kein Zurück mehr. Stück für Stück änderte sich dadurch mein Verhältnis zur Arbeit, zum Lernen und auch zu dem, was mir im Leben wirklich wichtig ist.


Dies über sich herauszufinden, was man selber machen möchte, was zu einem als freier Mensch und seinen eigenen Werten auch passt, worin man selbst einen Sinn erkennen kann, ist die Aufgabe, die vor uns allen liegt. Im Kern geht es darum, sich selber zu verwirklichen, also die eigene Persönlichkeitsentwicklung zu erkunden, voranzutreiben und zu gestalten.“


In diesem Sinne wünsche ich euch viel Power und einen grandiosen Start in eure neue Arbeitswelt.

Euer Heiko ✌🏻😀👍🏻

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