Marcel Lungershausen: „Coworking und Gastronomie“ (Gastbeitrag #14)

😊 …Moin Moin… 😊

Heute darf ich endlich Marcel Lungershausen als Gastschreiber begrüßen. Marcel und ich laufen schon viele Jahre in der Gründer- und Kreativszene in Schleswig-Holstein rum. Kennengelernt haben wir uns in der „Alten Mu“, mittlerweile darf ich mit der Gastronomie im Kesselhaus auf dem Anscharcampus mit ihm sogar ein gemeinsames Projekt entwickeln.

Mein Start war vor drei Jahren die Kombination von coworking und Handwerk, seiner die von coworking und kochen.

Aber lest selbst:

Mein Name ist Marcel Lungershausen. Ich bin 34 Jahre alt und lebe mit meiner Partnerin und meinem drei Monate alten Sohn am Stadtrand von Kiel. 


Nach einer Ausbildung in der Hotellerie in Kiel reiste ich ins Ausland und immer begleiteten mich die Fragen: 

Wohin geht mein Weg? Möchte ich arbeiten um zu Leben? Oder leben wir um zu Arbeiten?

Von meiner Ausbildung ist mir der eher unsoziale Umgang mit MitarbeiterInnen sehr stark in Erinnerung geblieben. Dieser Eindruck verstärkte sich als ich als Betriebsleiter für Firmen an unterschiedlichen Standorten tätig war.  „Es geht hier nicht um die Menschen sondern ausschließlich um Profit. Schneller Umsatz mit möglichst wenig Aufwand.“  Auszubildende lernen anfangs nur wenig für sich, sondern werden sofort(ab Tag eins) als volle Arbeitskraft eingesetzt. Eine Zeit lang konnte ich das auch umsetzen, für meine Vorgesetzten. Auch die Umsatzziele konnten wir immer erreichen. Der Führungsstil, den ich mich mir aneignete, motivierte Mitarbeiter dazu bis an ihre Grenzen zu gehen. Trotzdem war ich damit nicht zufrieden, geschweige denn glücklich damit.

Ich kündigte und mich begleiteten die Fragen weiter.


Durch einen Coworking Space in Kiel entdeckte ich für mich ich eine völlig neue Arbeitsweise. Ein kreativer, interdisziplinären offener Space, an dem Menschen auf Augenhöhe kommunizieren und sich gegenseitig immer wieder neu inspirieren. Nicht weil sie es müssen, sondern weil jeder Spaß daran hat, neue Impulse zu schaffen, neue Verbindungen und Synergien entstehen zu lassen, um schlussendlich von einem Netzwerk gebündelter Kompetenzen profitieren zu können, und zwar gerne.

Aus diesem Space inspiriert, gründete ich eine Netzwerkveranstaltungsservice, der über die soziale Funktion des Essens Menschen miteinander in Verbindung bringt.

Bei dem der Koch auf Augenhöhe als Gastgeber mit am Tisch sitzt. Nicht nur als Dienstleister aus der Situation geht, sondern am besten noch, mit neuen Kontakten oder vielleicht auch neuen Wegbegleitern.

Jetzt fehlte eigentlich nur noch der richtige Ort für eine Basis. Ein Raum für kreatives Ausprobieren und Arbeiten.  Ein Ort an dem Ernährung und Gemeinschaft im Vordergrund stehen sollen. In dem Zuge lernte ich die Alte Mu Impulse Werk e.V. kennen, ein Kollektiv aus vielen Menschen mit ähnlichen Zielen: Einen Ort zu schaffen, an dem Synergien statt Konkurrenz bevorzugt wird! In diesem Kreativzentrum, in dem ich mich mittlerweile nicht nur als Vorstand für eine kreatives Arbeits- und  Gemeinschaftsleben , sondern seit einigen Jahren auch für außerschulisches Lernen engagiere.


An diesem Ort angekommen, entwickelten wir eine Kreativ-Küche für Bildungsarbeit mit dem Schwerpunkt für nachhaltige Ernährung, für Gastronomen und für Foodies, an dem immer wieder voneinander gelernt wird. Hier begegnen sich, z.B. Köche, die in ihrer Ausbildung leider wenig über das Thema Ernährung lernen und Ernährungswissenschaftler, die nicht zwingend kochen können. So entstand der erste Food-CoWorking Space im Norden Deutschlands : die Cocina.

Als Dozent für nachhaltige Ernährung und Kreativ-Gastro-Experte möchte ich nicht nur Kindern etwas mitgeben, sondern gleichzeitig das Thema „New Work/New Live“ auch in den Wirtschaftszweig der Gastronomie einbringen.

Um die Frage “ Wie wollen wir leben, lernen und arbeiten? “ kurz zu beantworten: 

Selbstbestimmt leben, kreativ lernen und auf Augenhöhe arbeiten!


Vielen Dank, lieber Marcel 😊


Wir haben auch dich inspiriert? Du möchtest auch mal einen Gastbeitrag bei mir schreiben oder mehr über meine Projekte erfahren? Dann schreibt mir eine Nachricht oder lest euch die anderen Beiträge durch.


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