Jannis Possekel: „Klimaneutralität als MitarbeiterInnen-Vorteil!“ (Gastbeitrag #19)

😊 …Moin Moin… 😊

Kurz vor den Ostertagen gibt´s nochmal was zu lesen. Kennengelernt habe ich das Startup clime, mal wieder über reflecta. Was sie genau machen und was das mit Klimaneutralität zu tun hat, erfahrt ihr im neuen Gastbeitrag:

Jannis Possekel (Co-Founder)

Clime hat es sich zur Vision gemacht Konzerne dabei zu unterstützen, eine nachhaltige Unternehmenskultur aufzubauen. Zuerst wird der CO2-Fußabdruck aller MItarbeiter:innen gemessen, dann reduziert oder auch kompensiert. Indem Clime den Konzernen und ihren Mitarbeitenden Instrumente an die Hand gibt, können sie gemeinsam aktiv dem Klimawandel vorbeugen – und dabei noch persönliche Benefits erfahren und neuen Teamgeist entfachen!


Klimaneutralität als Mitarbeiter:innen-Vorteil


Klimaneutralität ist ein Begriff, der in der breiten Masse angekommen ist und in der Politik bezüglich ihrer Erreichung heiß diskutiert wird. Doch auch in der Arbeitswelt findet diese Thematik immer mehr Beachtung, denn der Impact von klimaneutralen beziehungsweise klimaschonenden Initiativen ist inzwischen sehr bedeutsam für Unternehmen und deren Angestellte. Sowohl für Firmen, die bereits eine Treibhausgasbilanz erstellt haben, als auch für thematische Anfänger:innen können konkrete Messungen und abgeleitete Maßnahmen zur Reduktion von Schadstoffausstößen sehr sinnvoll sein. Wie wird nun allerdings Klimaneutralität innerhalb des Betriebes erreicht und warum sollte sie als Mitarbeiter:innen-Vorteil zur Anwendung gebracht werden?


Warum es gerade jetzt wichtig ist


Die Arbeitswelt ist im Wandel und mit der steigenden Anzahl von neuen Unternehmen und Selbstständigen wird der Indikator Wettbewerbsfähigkeit noch wichtiger. Um sich durchsetzen zu können, wird auf versierte Fachkräfte gesetzt, was das nächste Problem verursacht: der Fachkräftemangel. Besonders mittelständische Unternehmen haben Schwierigkeiten geeignete Fachkräfte zu finden. Dass ein Auftrag wegen fehlender Fachkraft abgelehnt wird ist bei kleineren Unternehmen auch keine Seltenheit. Beinahe 65 Milliarden Euro Umsatzeinbußen pro Jahr entstehen laut Beratungsunternehmen PwC durch diesen Mangel. Um also für seinen Betrieb die passenden Mitarbeitenden von sich zu überzeugen, muss man positiv auffallen.

Das Stichwort Nachhaltigkeit ist ein Faktor von sehr großer Bedeutung geworden, der ebenfalls den Bewerbungsprozess und die Mitarbeiterfluktuation mitbestimmt. Laut einer amerikanischen Studie haben 30% der Befragten angegeben, ihren Job wegen unzureichender betrieblicher Nachhaltigkeit gekündigt zu haben – 70% würden aber länger in einer Firma bleiben, wenn sie ökologischer ausgerichtet wäre.2 80% der Befragten einer groß angelegten deutschen Studie geben außerdem an, ein Jobangebot bei klar definierter nachhaltiger Agenda der Firma eher anzunehmen als ohne.3 Nachhaltigkeit also auf Ebene der Mitarbeitenden einzusetzen und Klimaneutralität als Mitarbeitenden-Vorteil anzubieten, kann somit ein Schlüssel sein, sich im “War for talent” durchzusetzen.

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1 PwC (2018): European Private Business Survey – Ergebnisse Deutschland (Pressemitteilung

2 Most millennials would take a pay cut to work at a environmentally responsible company, 14.02.2019, https://www.fastcompany.com/90306556/most-millennials-would-take-a-pay-cut-to-work-at-a-sustainable-company

3 So wichtig ist Nachhaltigkeit für Arbeitgeber, https://www.stepstone.de/wissen/nachhaltigkeit/


Project: Forest protection in Peru

Klimaneutrale Mitarbeiter:innen


Was genau kann man sich jetzt unter einem klimaneutralen Mitarbeitenden vorstellen und wie wird das ganze eigentlich umgesetzt? Mitarbeiter:innen den Vorteil der Klimaneutralität zu gewährleisten, kann ein mit großem Aufwand verbundener Prozess, bestehend aus zahlreichen möglichen weiteren Geschäftsprozessen sein. Hier kann eine Software, wie Clime, unterstützen und den Prozess sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer vereinfachen und verbessern.

Klimaneutralität der Mitarbeiter:innen wird hier in drei Schritten erreicht. Im ersten Schritt wird der individuelle CO2-Fußabdruck eines/einer jeden Arbeitenden berechnet. Hierbei werden auch Fragen mit Bezug auf das Unternehmen und teils auf private Alltagsroutinen gestellt. Das hat den Vorteil, einen groben Überblick zu bekommen und für das Thema ein grundsätzliches Bewusstsein zu schaffen. Außerdem ist es sinnvoll, die Daten dieser Berechnung in unterschiedliche Kategorien zu ordnen, wie beispielsweise Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum. Hat man Kategorien für seine Präferenzen gelegt, kann in den wichtigsten Schritt übergegangen werden: die Reduktion.

Diese Reduktion ist der zentralste Punkt in dem Ablaufprozess. Er lässt sich in zwei Kategorien teilen, in messbare und nicht messbare Reduktionsmaßnahmen. Diese Maßnahmen sollten im Optimalfall auf Mitarbeitende einzeln angepasst sein, damit sie höchste Effektivität erreichen. Zu eindeutig messbaren Maßnahmen zählen zum Beispiel:

  • Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter
  • Verzicht auf Fleisch
  • Flugreisen weitestgehend reduzieren
  • Fahrgemeinschaften zur Arbeit bilden oder zum Fahrrad greifen

Auch schwer oder nicht messbare Möglichkeiten der Methodik sind es wert angeschaut zu werden:

  • Geräte in der Firma und Privat ganz abschalten – nicht auf Standby!
  • Richtige Aufbewahrung von Lebensmitteln
  • Mülltrennung

Verbleibende Emissionen, welche nicht reduziert werden können, werden durch verifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert. Diese nehmen CO2 aus der Atmosphäre oder ersetzen CO2 emittierende Maßnahmen (Waldschutz & erneuerbare Energien). So werden die Mitarbeiter:innen faktisch klimaneutral.


Die Vorteile Klimaneutralität für Mitarbeiter:innen anzubieten


Implementiert man mit diesen Maßnahmen eine von Nachhaltigkeit geprägte Unternehmenskultur, schafft man zahlreiche Vorteile. Im Kern eines Unternehmens – bei den Mitarbeiter:innen – schafft es Bewusstsein, sensibilisiert und startet einen Dialog. Mitarbeiter:innen sind maßgeblich an Prozessen der Entscheidungsfindung und an Strategien eines Unternehmens beteiligt. Deshalb ist kollektive Teilhabe wichtig. Sie werden mit dem Thema klimabewusstes Leben konfrontiert und haben dank der einfachen Umsetzung wenig Kopfschmerzen, da ein konkreter Plan für die persönliche Emmissionsreduktion besteht. Gleichzeitig kann sich mit Kolleg:Innen ausgetauscht und neuer Teamgeist entfacht werden.

Unternehmen können einen zeitgerechten, modernen und motivierenden Benefit bieten, eine nachhaltige Teamkultur formen und ihr Employer Branding stärken. Das hilft beim zukünftigen Recruiting und gegen zehrenden Fachkräftemangel zusätzlich. Des weiteren können Scope 3 Emissionen aufgezeigt werden. Sie bezeichnen die übrigen Emissionen, die nicht unmittelbar vom Unternehmen ausgehen, sondern durch Unternehmenstätigkeiten verursacht werden wie beispielsweise Mitarbeitende, Zulieferer oder Endverbraucher. Die Maßnahmen sind speziell förderlich für Carbon Accounting und dem Reporting der CSR-Abteilung!


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