„Fake it till you make it“ oder doch lieber einfach glücklich sein (Gastbeitrag #31)

Wie schaffen wir es ein glückliches Leben zu führen? Getrieben von falschen Idolen, Social Media und einer Fake-Welt, die uns das Gefühl gibt, nie genug zu sein. Mit meinem heutigen Gastautor, Bernd Kiesewetter, teile ich die Überzeugung: Wir müssen nichts werden, wir sind schon jemand! Er ist Berlins Erfolgscoach Nr. 1 und sein Thema ist die Verantwortung. Aufmerksam bin ich auf ihn im Podcast von Herman Scherer geworden, der betitelte die Folge mit „Ein Mann, eine Mission: für das Thema Verantwortung zu sensibilisieren“. Und was ihn dazu antreibt lest ihr in diesem Blog. Viel Spaß!

Bernd Kiesewetter

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich persönlich wünsche mir einfach, dass wir glücklich sind und genau so leben, dass wir das für uns schaffen, ohne einem anderen dabei im Wege zu sein. Glücklich zu leben, ohne dies auf Kosten eines anderen zu tun bzw. einen anderen daran zu hindern, dies selbst zu erreichen. Ein glückliches Leben… dazu gehört so einiges, insbesondere eben auch zu lernen und zu arbeiten, aber wir kommen da später noch drauf.

Mir gefällt die Frage von Heiko Kolz insgesamt. Die Frage nach dem „Wie“ ist zumeist sehr positiv ergebnisorientiert und setzt bei Problemen bereits voraus, dass es eine Lösung gibt. Auch die Abfolge der Fragen gefällt mir. Das Leben zuerst als großes Ganzes zu begreifen und dann die Teile des Lernens und Arbeitens in genau dieser Reihenfolge infrage zu stellen. Eben nicht erst zu arbeiten und dann zu lernen, dies ist nämlich eines der großen gesellschaftlichen Probleme, die wir haben, dieses bescheuerte „Fake it till you make it“. Anderen und sich selbst etwas vorzumachen, um damit Erfolge zu erzielen, die uns noch gar nicht zustehen und dann vielleicht hinterher in die Aufgabe hineinzuwachsen. Dieses Problem besteht ganz offensichtlich nicht erst seit gestern, denn bereits Goethe bemängelte ja, dass „kein Mensch etwas werden und ein jeder schon etwas sein will“. Doch scheint das Problem größer geworden, stellt man spätestens bei der Betrachtung der verschiedenen Social-Media Kanäle fest. Wir müssen begreifen, dass wir erst etwas lernen müssen, bevor wir etwas sind. Demzufolge sollten wir also auch erst lernen und dann arbeiten.


Titelbild Podcast Bernd Kiesewetter Mission Verantwortung

Podcast: Bernd Kiesewetter – Mission Verantwortung


Auch die kernige Echtheit von Heiko Kolz hat mich spontan zu der Zusage eines Gastartikels bewegt, denn ich finde es wichtig, dass wir der Welt wieder mehr echtes Leben zeigen, statt diese hochglanzpolierte Möchtegernwelt, die der Realität sowieso nicht entspricht. Wir sehen die schönsten Menschen an den schönsten Orten mit den schönsten Dingen, das feinste Essen an den besten Adressen dieser Welt verzehrend, natürlich mit Luxustaschen, Luxusuhren, Luxusautos usw. Doch die Realität sieht nicht selten ganz anders aus: Die gefilterten Barbies haben unreine Haut und Cellulitis, wie jede andere auch. Ihre Gesichter würden förmlich zusammenfallen, ließe man Botox und Hyaluron ausschleichen. Nicht selten sind die Uhren und Taschen unecht, die Autos geliehen und die Yachten und Privatjets einfach fotografiert. The Show must go on. Aber für wen? Und warum? Wozu und wofür?


„Auch die kernige Echtheit von Heiko Kolz hat mich spontan zu der Zusage eines Gastartikels bewegt, denn ich finde es wichtig, dass wir der Welt wieder mehr echtes Leben zeigen, statt diese hochglanzpolierte Möchtegernwelt, die der Realität sowieso nicht entspricht.“

Bernd Kiesewetter


Und damit sind wir auch schon mittendrin, in der Beantwortung der Frage. Ich wünsche mir ein sinn- und gehaltvolles Leben für Sie, nach Ihrer Fasson: Erfolgreich und glücklich, voller Vertrauen und Verantwortung, voller Freiheit und Selbstbestimmung. Ich wünsche Ihnen ein Leben voller Liebe und toller Verbindungen, voller Gesundheit, Vitalität und Energie, voller Wohlstand und Reichtum, voller Freude und Begeisterung. Und natürlich sollen Sie lernen und wachsen, denn alles, was nicht wächst, stirbt bereits. Und selbstverständlich wünsche ich Ihnen eine Aufgabe, für die Sie brennen, die einen Nutzen bringt, einen Beitrag leistet und die Sie glücklich macht!


Blogartikel von Bernd Kiesewetter: Das Streben nach der gesunden Mitte


All das wünsche ich Ihnen und all das wünsche ich mir für jeden von Ihnen. Aber all das, Sie werden es erraten, wünsche ich mir natürlich auch für mich selbst.

Betrachten wir das einzelne Leben, also Ihr oder mein Leben, stellen wir fest, es ist in der Praxis gar nicht so einfach, wie es in der Theorie klingt. Sie brauchen Klarheit und Orientierung, Sie müssen wissen, was Sie wollen. Sie brauchen aber auch Klarheit darüber, wie die Ausgangslage ist, müssen wissen, wo Sie stehen. Und Sie brauchen Klarheit über die Wege und Möglichkeiten, aber auch für den Preis, der zuzahlen ist. Sie brauchen die Klarheit Ihrer Werte und den dazugehörigen Regeln, bevor Sie Ihre Träume und Wünsche wirklich zu Zielen machen.

Um all diese Klarheit zu entwickeln, brauchen Sie einen guten Zustand. Aber den brauchen wir auch, um all diese Dinge in die Tat umzusetzen. Sie müssen stark sein, psychisch und physisch, damit Sie den Widerständen trotzen und unbeirrt Ihren Weg gehen. Aber apropos unbeirrt, Sie müssen auch so stark sein, dass Sie sich weiterhin infrage stellen und ihren Weg nicht mehr gehen, also ggfs. auch aufgeben, wenn es dran ist. Und damit sind wir bei einer der nächsten schrecklichen Entwicklungen unserer Zeit. Wir pauschalisieren zu viel und differenzieren zu wenig. Aufgeben kann falsch sein, aber eben auch richtig. Es kommt darauf an. Weil wir als Gesellschaft aber so schwach geworden sind, brauchen wir immer mehr Klarheit in den Vorgaben, was zu vermehrter Abgrenzung führt. Auch Abgrenzung kann wichtig sein, aber eben auch falsch. Wir müssen wieder lernen mehr Arbeit ins Denken zu investieren, auch wenn es anstrengend ist. Wir müssen differenzieren und abwägen, bevor wir handeln. Das wünsche ich mir für uns.


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Die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen hat viele Facetten. Vom eigenen mentalen, körperlichen und emotionalen Zustand angefangen, über die Beziehungen zu uns selbst, unseren Liebsten, den Bekannten und sogar Fremden, von der Arbeit, den Finanzen und der eigenen Zeit, bishin zum Spaß, Wachstum und zu leistenden Beitrag, gilt es alles möglichst im guten. Zustand und Ausgleich zu halten. Doch wir brauchen eben auch das Vertrauen, das Vertrauen ins Leben, in das Universum mit seinen Naturgesetzen, damit es sich überhaupt lohnt Verantwortung zu übernehmen.

Viel schwieriger wird es über unser eigenes Leben hinaus. Sind wir für unsere Kinder und Angehörigen noch in großem Maße mitverantwortlich, nimmt der Einfluss ab, umso weiter wir uns entfernen. Schließlich bleibt eine Mitverantwortung im planetarischen Miteinander, die für den einzelnen kaum noch messbar, schon gar nicht spürbar ist. Und so ist es kein Wunder, dass die Ausrichtungen der einzelnen Völker unterschiedlicher kaum sein könnten, ganz abgesehen von unterschiedlichen Bedürfnissen, Erfahrungen, Entwicklungsständen und Ideologien. Es wird nicht ganz einfach sein ein Umdenken einzuleiten und das persönliche Glück auszuweiten, ohne das Glück eines anderen einzudämmen. Denn wenn wir nicht lernen miteinander glücklich zu sein, werden wir im längst überholten Verhalten des „der Stärkere gewinnt“ hängenbleiben und gemeinsam irgendwann untergehen.

Unsere größte Aufgabe ist es wohl Verantwortung nicht nur zu übernehmen, sondern sie so zu tragen, dass wir ihr auch gerecht werden. Um ihr zu entsprechen, müssen wir lernen wieder stärker zu werden. Persönlich, unternehmerisch und gesellschaftlich.

Das ist meine Mission, die Mission Verantwortung, der ich mich 2016 verschrieben habe, nach drei Jahrzehnten kunterbunten Leben im Unternehmertum, mit nahezu allen Höhen und Tiefen. Ich unterstütze Menschen und ihre Unternehmen als Berater, Coach, Trainer und Mentor. Ich helfe ihnen stärker zu werden, die Verantwortung an den richtigen Stellen zu übernehmen und damit erfolgreich und glücklich zu werden. Denn das ist mein persönlicher Beitrag und gleichzeitig der Sinn meines Wirkens.

Ihr

Bernd Kiesewetter


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